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Morgendliche Fotopirsch


Wiederholt hatte ich mich schon mit der Fotopirsch versucht. Doch das braucht echt Geduld. Da schleicht man eben nicht einfach so einmal um die Ecke und landet den super Schuss. Am Samstagmorgen hatte ich einmal wieder den Wecker früh gestellt, um vor Sonnenaufgang draußen zu sein. Leise schlich ich mich mit der schussbereiten Kamera unterm Arm durch den noch am Boden wabernden Morgendunst. Am Waldrand huschte ein Hase davon. Schade. Der war fast schneller wieder weg, wie ich gucken konnte. Also bewegte ich mich weiter möglichst leise entgegen der Windrichtung auf die Felder zu und versuchte etwas Deckung in Hecken zu finden. Und da war plötzlich dieser magische Moment. Schemenhaft löste sich auf dem Acker vor mir ein Umriss. Gut getarnt mümmelte ein Feldhase weggeduckt an der gepflanzten Zwischenfrucht. Ich übte mich darin, meine Bewegungen einmal einzufrieren und geduldig abzuwarten. Keinesfalls wollte ich durch eine zu schnelle Bewegung den Hasen aufschrecken. Tatsächlich bemerkte der Hase mich nicht. Still stand ich auf dem Feldweg. Dann hoppelte der Hase aus dem Acker auf den Feldweg. Blieb zur Kontrolle sitzen und nahm mich immer noch nicht wahr. Jetzt kam der Hase auf dem Feldweg sogar auf mich zu. Langsam nahm ich die Kamera vors Auge, wartete noch etwas, bevor ich mit dem Auslösen begann. Erst das Auslösegeräusch machte dann den Hasen irgendwann stutzig.

 

Ja, andere kriegen gefährliche Löwen, schnelle Antilopen oder sonst etwas Exotisches vor die Linse. Für mich war diese Erfahrung jedoch toll. Zum ersten Mal hat sich ein Wildtier so nahe auf mich zubewegt. Das war schon eine eindrückliche neue Erfahrung, die für mich mehr zählt, als ein super perfektes Foto ...