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Ein weiterer Abend zu Gast bei Familie Dachs


Dachs (Meles meles)

Schon Mitte August hatte ich wieder einmal die Dachse im Wald besucht. Man ist ja immer wieder neu auf der "Jagd", mit den gesammelten Erfahrungen aus der Vergangenheit noch bessere Fotos in der Gegenwart zu schießen. Damals konnte ich auch beobachten, wie sich die Dachsfamilie mit der Abenddämmerung aus ihrem Bau in den umliegenden Forst aufmachte. Ich wartete noch etwas, bis alle Dachse im Wald verschwunden waren, damit ich sie nicht aufschrecken würde. Gerade überlegte ich mir, ob ich nun meine Sachen zusammenpacke, da ertönte ein entferntes Schnauben und kurz darauf kam die Familie Dachs völlig überstürzt zurück und verschwand fluchtartig in ihrem Bau. Was hatte die Dachsfamilie so erschreckt? Ich weiß es nicht. Vielleicht war es ein Wildschwein, das sich ihnen in den Weg gestellt hatte. Jedenfalls packte ich seinerzeit dann auch rasch meine Sachen zusammen. Einem wilden Wildschwein wollte ich - zumal im Dämmerlicht - auch nicht begegnen.

Aktuell hatte ich jedoch ein herrliches Stelldichein mit den Dachsen. Ich hatte mir schon länger einen besseren Ansitz ausgeguckt. Still saß ich in unmittelbarer Nähe des Baus, so dass mir 300mm Brennweite genügten. Früh genug saß ich auf meinem Klappstuhl und wartete darauf, dass die Dachse den Bau verlassen würden. Nachdem das Licht dann schon ziemlich knapp wurde, erschien endlich eine prüfende Schnauze am Eingang des Baus. Luft rein! Glücklicherweise wurde ich nicht bemerkt. Dann ging es schnell. Ein Dachs nach dem anderen verließ den Bau. Jetzt wurde ausgelassen geknufft, liebkost, gekämpft, das Fell gepflegt oder schon nach Essbarem Ausschau gehalten. Das ist ein absolutes Erlebnis. Großteils geht alles sehr geräuschlos zu. Erst nach diesen etwa 20 Minuten Herumtollen geht es dann in geordneter Abfolge hintereinander in das Dickicht. Wenn wieder Ruhe eingekehrt ist, ist für mich die Zeit gekommen, meine Sachen einzupacken und mich auf den Heimweg zu machen.

Am Ende ist es schwer, zu sagen, was mehr wiegt: die Bilder im Speicher oder das pure Erlebnis, das sich in Bildern nur begrenzt ausdrücken lässt.

 

 

 

 

 

 

 

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