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Auge in Auge


 

Das sind die herrlichen Momente, die einen alle Mühen der Wildtierfotografie vergessen lassen und sich als herrliche Erlebnisse in die Gedanken einbrennen: Früh am Abend war ich losgezogen. Das große Tele lag schussbereit auf meiner Schulter. Scheinbar sollte ich an diesem Abend jedoch kein Fotoglück haben. Schon war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Mit wenig Hoffnung schlug ich jedoch nochmals einen Haken. Ein kleines Fünkchen Hoffnung war noch da, dass ich an einer mir bekannten Stelle vielleicht doch noch etwas beobachten könnte. 

Inzwischen dämmerte es schon merklich. Gerade unter diesen nicht mehr optimalen Bedingungen stand eine Rehgeiß äsend auf der Lichtung. Leise blieb ich auf dem Forstweg stehen und brachte meine Kamera auf dem Einbeinstativ in Position. Jetzt galt es leise zu bleiben, ruhig zu atmen, die Kamera stabil zu halten und keine störenden Bewegungen zu machen. 

Die Geiß äste weiter und ich schoss möglichst viele Aufnahmen. Immer wieder schaute das Reh zu mir und äste dann in aller Ruhe weiter. Langsam näherte sich mir das Reh mit vorsichtiger Zurückhaltung. Am Ende standen wir uns gegenüber und sahen uns gegenseitig neugierig an. - Was für ein tolles Erlebnis.