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Versteckt, entdeckt


Reh (Capreolus capreolus), Geiß mit Kitz, Heckengäu

 

Ein Ohrenpaar hatte mir verraten, wer da im Kornfeld steht. Vorsichtig hatte ich mich hingekniet und lange mit dem Fernglas beobachtet. Immer wieder erschienen die Ohren des Rehs und lauschten nach sich anschleichenden Fotografen oder potenziellen Feinden. Dann verschwanden die Ohren wieder im Kornfeld. Ein anderes Mal sah man keine Ohren, konnte jedoch an den Bewegungen des Getreides auf das sich bewegende Reh schließen.

Lange wartete ich, doch das Reh schien gar nicht daran interessiert zu sein, aus dem Schutz des Kornfelds zu treten. Mit der Zeit wollte ich nicht weiter unbequem am Boden knien. Deshalb beschloss ich, leise weiter zu gehen. 

Vorsichtig behielt ich das Feld im Blick, und siehe da stand ein Reh in der Treckerspur. Langsam nahm ich die Kamera auf Augenhöhe und hoffte inständig, das Reh würde nicht die Flucht ergreifen. Tatsächlich blieb das Reh erstaunlich lange für viele Portraitschüsse stehen. Während ich mich auf die Geiß konzentrierte, sah ich plötzlich die Ohren eines Kitz auftauchen. Darauf hatte ich schon die ganze Saison gewartet. Mit der Zeit war es dem Reh dann doch etwas suspekt mit dem Fotografen und es schickte sich an zu gehen. Nach einem kurzen Sprint hielten Mutter und Kind nochmals an und gaben mir die Chance ein herrliches Foto von beiden zu machen.

Reh (Capreolus capreolus), Geiß/Ricke mit Kitz,