... persönliche Kurz-Rezensionen zu aus meiner Sicht interessanten Fotobüchern
Roland Kiefer, Nikon Fotoschule, Verlag Photographie, Schaffhausen 1981
Ein altes, jedoch immer noch großartiges Werk. Die Basics – damals alles natürlich noch analog – haben jedoch nichts an Aktualität verloren. Dieses Fotobuch enthält eine Fülle von Farb- und Schwarzweißaufnahmen. Die ausführlichen Sachtexte gehen tiefschürfend auf unterschiedliche Fotogebiete ein. 1991 war dieses Fotobuch für mich ein wahres Kompendium, das mein fotografisches Fachwissen fundamental erweiterte.
Wer antiquarisch ein Exemplar aufstöbert, macht keinen schlechten Fang. Viele Grundlagen lassen sich gut auf die digitale Fotografie herunterbrechen.
ISBN 3-7231-1300-1 (antiquarisch)
Urs Tillmanns/Claus Militz, Schwarzweiss Fotoschule, Verlag Photographie, Schaffhausen 1990
Auch diese Fotoschule basiert auf der analogen Fotografie. Abgesehen von den weitreichenden Informationen zu Filmmaterial, Fotopapier, Entwicklungs- und Vergrößerungstechnik ist dieses Buch eine prima Grundlage für den Einstieg in die digitale Schwarzweißfotografie. Herrliche Fotobeispiele und fundierte Sachtexte führen kundig in das Sehen, Denken und Fotografieren in Graustufen ein.
Für jene, die heute wieder neu die analoge Fotografie entdecken, ist dieses Buch eigentlich schon fast ein Muss. Anfang der 90iger-Jahre war dieses Buch für mich ein wahrer Schatz für meine eigne Arbeit in der Dunkelkammer.
ISBN 3-7231-0009-0 (antiquarisch)
John Hedgecoe, Fotografieren – Die neue große Fotoschule, Dorling Kindersley Verlag GmbH, München 2004/2008
Über Jahrzehnte in unterschiedlichen Auflagen und Überarbeitungen ein weitverbreitetes Fotobuch, das so ziemlich alles abdeckt. Wenngleich dieses Werk ein Update für das digitale Zeitalter darstellte, beinhaltet es jedoch immer noch viele Informationen zur analogen Fotografie. Damit stellt auch dieses Werk eine prima Quelle für neuzeitliche Analogfotografen dar.
Hedgecoes Fotoschule gibt fachlich versierte Einblicke in alle Bereiche der Fotografie: Von den Zusammenhängen von Blende und Verschlusszeit, über Blitzlichtfotografie bis hin zu unterschiedlichen Motivbereichen deckt Hedgecoe so ziemlich alles ab. In diesem Werk findet man Informationen zur analogen, als auch zur digitalen Bildbearbeitung.
ISBN 978-383101311-1 (antiquarisch)
Harald Mante, Bildaufbau – Gestaltung in der Fotografie, Otto Maier Verlag, Ravensburg 1974, 3. Auflage
Ein Absoluter Klassiker für den Bildaufbau. Als ich Mitte der 80ziger das Buch erstmals in Händen hielt, haben mich zuerst die eindrücklichen Schwarzweißfotos beeindruckt. Mit zunehmendem Interesse, mein Fachwissen in der Fotografie zu erweitern, setzte ich mich dann mit den tieferen Inhalten dieses Buches auseinander. Es macht durchaus Sinn, sich einmal mit der Formsprache im Bildaufbau auseinanderzusetzen. Sicher wird man jetzt nicht zwanghaft immer jedes Motiv in einen theoretisch sinnvollen Bildaufbau zwängen. – Wäre ja auch sehr unkreativ. Dennoch leitet das Buch prima an, bewusster zu gestalten und bewusster auf Formelemente und Linienführung im Bild zu achten. Dieses Buch ist so nur noch antiquarisch zu erhalten.
ISBN 3 473 60142 X (antiquarisch)
Eine erweiterte neue Fassung findet sich im dpunkt.verlag: Harald Mante, Das Foto - Bildaufbau und Farbdesign, dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg 20184
Joe McNally, Pearson Verlag Deutschland
Joe McNally weiß in seinen Büchern Foto-know-how kurzweilig und unterhaltsam zu vermitteln. So lesen sich die Bücher trotz einer ganzen Menge an Informationen schnell und machen richtig Spaß. Selten lassen sich Sachbücher – und das sind Joe McNallys Werke im Kern wirklich – mit einem solchen Vergnügen lesen. Oft sind Sachbücher eher staubtrocken. Das gilt für McNallys Fotobücher nicht. Trotz allem Unterhaltungswert, bekommt man ein volles Maß an Fotowissen vermittelt, das jeden Cent wert ist, den man für eines dieser Bücher ausgegeben hat. Alle drei hier vorgestellten Werke von Joe McNally sind voll von erstklassigen Aufnahmen, mit denen man dem Profi tief in die Karten blicken kann.
Joe McNally, Der entscheidende Moment - Ein Weltklasse-Fotograf packt aus, Addison Wesley/Pearson Deutschland Verlag
Mit diesem Werk zeigt Joe McNally anhand unzähliger Beispielfotos aus seiner langjährigen Profikarriere wie Spitzenfotos entstehen. Manches mag im Entstehungsprozess Glück gewesen sein, im rechten Zeitpunkt den Finger am Auslöser gehabt zu haben. Anderes scheint gelungen zu sein, weil McNally instinktiv den richtigen Riecher hatte. Wer dieses Buch aufmerksam liest, merkt jedoch rasch, wie jede Zeile vom Profi erzählt, der nichts dem Zufall überlässt, sondern sein Handwerk von Grund auf gelernt hat und selbst die spontanen Zufälle einplant und nicht dem Zufall überlässt. Dennoch schweigt Joe McNally nicht über tägliche Risiken oder mögliche Missgeschicke im Berufsalltag. Jedenfalls lässt das Buch einen den Erfahrungsschatz eines Vollprofis mit Gewinn anzapfen.
ISBN: 9783827332110
(nur noch antiquarisch erhältlich oder als eBook)
Joe McNally, Hot Shoe Diaries - Groß inszenieren mit kleinem Blitz, Addison Wesley/Pearson Deutschland Verlag
In diesem Buch entfaltet Joe McNally seine ganzes Wissen rund um die Blitzfotografie. Sicher wird man nicht immer alles selbst in gleicher Weise umsetzen. Schon allein deswegen, weil man nicht die gleiche Ausrüstung zur Verfügung hat oder das eigene Budget schmäler ist. Dennoch hat dieses Buch absolut das Zeug, die eigene Blitzfotografie auf ein neues Level zu bringen.
ISBN: 9783827328670
(nur noch antiquarisch erhältlich oder als eBook)
Joe McNally, Sketching Light - Über die Möglichkeiten der Blitzfotografie, Addison Wesley/Pearson Deutschland Verlag
Mit diesem Werk entfaltet Joe McNally die weitgestreuten Möglichkeiten des Wunderlandes moderner Blitzfotografie. Wenngleich Joe McNally teils schon einen immensen Aufwand betreibt und eine ganze Menge an Ausrüstung auffährt, so gleicht dieses Buch doch einer vollgefüllten Schatzkiste an Wissen rund um die kreative Beleuchtung mit Blitzlicht.
ISBN: 9783827331229
(nur noch antiquarisch erhältlich oder als eBook)
Scott Kelby, Claudia Koch (Übersetzung), Scott Kelbys beste Foto-Rezepte, dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg 2016
Das hört sich nicht nur an wie ein Kochbuch, das ist ein tolles „Kochbuch“ zum „nachkochen“. Ich würde sogar sagen, die Rezepte haben Erfolgsgarantie. Kurzweilig und amüsant launisch erklärt Scott Kelby nahezu narrensicher, wie man erfolgreich unterschiedlichste Aufgaben meistert.
Wenngleich sich das Buch eher an Fotoanfänger richtet, finde ich, dass auch erfahrene „Hasen“ wunderbar davon profitieren. Selbst wenn man schon alles(?) weiß, kann einem diese Lektüre wieder neu die Augen öffnen, wie man einfach auf sichern Pfaden zum Erfolg kommt. Also alles in allem eine ansprechende Lektüre zum Auffrischen der eigenen Kenntnisse und ein kreativer Kick, die eigenen „Arbeitsabläufe“ neu zu überdenken.
Scott Kelby, Christian Alkemper (Übersetzung), Scott Kelbys Blitz-Rezepte, dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg 2018
Nochmals ein tolles „Kochbuch“ für Fotografen. Wie das zuvor beschriebene Werk von Scott Kelby, so ist auch dieses Fotobuch ein wirklich tolles „Kochbuch“ mit einfach verständlichen Rezepten zum Nachkochen. Kelby typisch werden komplexe Sachverhalte auf unterhaltsame Weise in nachvollziehbare Portionen heruntergebrochen. Kelby konzentriert sich auf die wesentlichen Sachverhalte und vermeidet verwirrendes Fachsimpeln.
Ein prima Buch für alle, die wissen wollen, wie man erfolgreich mit Systemblitzgeräten unterschiedlichste Aufgabenstellungen meistert, ohne zuerst „Fach-Chinesisch“ lernen zu müssen. Kleby sucht nicht die aufwendigste Lösung, sondern die, die in der Praxis verlässlich funktioniert. Das Buch ist nicht an ein spezielles System gebunden. Die Lösungen lassen sich somit mit unterschiedlichsten Kamerasystemen umsetzen.
Wer wie ich Kelbys Humor mag, wird zu dem Schluss kommen: Dieses Buch ist nicht nur fachlich klasse, sondern ebenfalls unterhaltsam und kurzweilig.
Solid geschriebene “Anleitung” für die Naturfotografie. John Shaw geht detailliert auf Grundlagen ein und legt damit eine breite Basis für alle Bereiche der Naturfotografie. Wer ein Buch sucht, das sachlich die wichtigsten Fakten allgemein verständlich erklärt, ohne sich in fragwürdigen Details zu verlieren, wird hier fündig.
Aus meiner Sicht ein Fotobuch, das bei den wesentlichen Fakten bleibt und Wege aufzeigt, auch ohne große Technikschlacht zu sehenswerten Ergebnissen zu gelangen. Oft lesen wir ständig, welche Equipments wir noch brauchen, um noch bessere Bilder zu schießen. John Shaw findet immer wieder deutliche Worte, worauf es wirklich ankommt: Nicht der neuste Sensor oder das aktuellste Blitzgerät bringen den Erfolg, sondern vor allem der Blick und die Kreativität des Fotografierenden. Nicht das neuste Objektiv bringt zwangsweise ein Plus mit sich, aber durch aus zahlt sich die Investition in gutes Glas aus. Diese Investition misst sich nicht immer im Geld. das kann auch einmal der Kauf eines gebrauchten Objektivs sein.
John Shaw gibt praxistaugliche Einblicke und Tipps in das breite Arbeitsfeld der Naturfotografie. Dieses Wissen reicht von fotografischem Grundwissen bis zum Umgang mit der Fotoausrüstung.
Sehr ausführliches Lehrwerk über die Tierfotografie in Europa. Das Buch gibt nicht nur interessante Einblicke in die Arbeitsweise bei der Fotografie wildlebender Tiere. Ebenso erfährt der Leser eine Menge über die nötige Ausrüstung und mögliche Locations entsprechender Tierarten.
Persönlich sehe ich die Stärken des Buches nicht darin, das Geschriebene 1:1 umzusetzen, sondern in der Tatsache, dass Christoph F. Robiller dem Leser einen ehrlichen Blick über die Schulter eines profunden Wildlife-Fotografen machen lässt. Was der Einzelne persönlich dann umsetzt, wird von ganz unterschiedlichen Faktoren abhängen: Eigene Interessen, Zeit, Möglichkeiten der Ausrüstung, Finanzen, ...
Wenn man das Buch nicht zu einem zwanghaften Maßstab macht, wird man seinen ganz persönlichen Gewinn finden.
Franz Zwerschina, Natürliche Porträtfotografie, dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg 2018
Nach dem ersten Durchblättern fürchtete ich zuerst, dass das Buch eine langatmige Abhandlung eines spannenden Themas wäre. Ich hatte das Buch – ohne es zuvor in der Hand zu haben – allein des spannenden Titels wegen gekauft. Rasch zeigte sich, dass die Befürchtung völlig unnötig war.
Zwserschinas Buch über die Porträtfotografie liest sich prima und ist ob der ständig eingeflochtenen Anekdoten des Autors aus seinen eigenen Erfahrungen sehr kurzweilig. Persönlich hatte ich dieses Buch als interessante Bettlektüre vor dem Schlafengehen gelesen. Das mache ich nur mit Büchern, die mir wirklich Lesespaß bereiten.
Absolut stark finde ich Zwerschinas Ehrlichkeit, auch zu seinen Fehlern und Missgeschicken zu stehen. Das fühlt sich entspannend an und macht selbst Mut zu experimentieren. Dieses Buch ist nicht nur eine Anleitung, wie man natürliche Porträtfotos schießt, sondern gleichzeitig eine Einladung, die Stärken einfacher, authentischer Setups selbst zu finden und auszuprobieren. Damit kann diese Lektüre (neu?) eine Hilfe zu einer unbeschwerten, technisch nicht zwanghaft überfrachteten Art des Fotografierens sein.
Felix Brokbals et al., Das authentische Porträt, Rheinwerk Verlag, Bonn 2017
Ein lehrreiches „Bilderbuch“ für Fotografen.
Dieses Fotobuch begeistert durch eine große Anzahl vorzüglicher Porträts. Kein einziges Bild – jedenfalls aus meiner Sicht – ist „schlecht“ oder geschmacklos. Persönlich finde ich das Buch einen ganz großen Wurf. Das Buch lädt ein, zu blättern, visuell zu schmökern und einfach die tollen Fotos auf einen wirken zu lassen.
Zu jedem Porträt gibt es noch ausführliche Hintergrundinformationen. Am Ende des Buches stellen sich die einzelnen Fotografen vor und man bekommt einen interessanten Einblick, wie unterschiedlich man an das Thema Porträtfotografie herangehen kann.
Benjamin Wohlert, Fotografieren im Flow, amazon/Kindle, Dortmund 2020
Dieses Buch in meinem Regal hat eine ganz persönliche Geschichte. Völlig überraschend erreichte mich Anfang 2020 eine Mail von Autor Benjamin Wohlert. Wohlert hatte mein Internetauftritt und das virtuelle Bücherregal gefallen und in Folge dessen mir sein, zu diesem Zeitpunkt, brandneues Fotobuch in PDF-Form zum Lesen als Link gesandt. - Eine tolle Sache. Hier nochmals vielen Dank an den Autor.
An dieser Stelle löse ich nun auch mein Versprechen ein, nicht nur zu lesen, sondern auch eine kleine Rezension zu verfassen: Wer Benjamin Wohlerts Buch liest, merkt von der ersten Seite an, hier schreibt einer, der nicht nur theoretisch etwas abhandelt, sondern der selbst tut, wovon er schreibt. So ist Wohlerts Buch ein Buch aus der Praxis für die Praxis. Dem, der neu in die Materie einsteigt, öffnet das Buch den Blick für all die Aspekte, die helfen, dass aus einerPortraitidee auch ein gutes Foto wird. Alle "alten Hasen" können von dem Buch profitieren, indem eigenes - vielleicht schon eingeschliffenes - Arbeitsverhalten neu hinterfragt wird. Persönlich nehme ich Fotobücher weniger als 1:1-Anleitung. Fotobücher sind für mich immer Inspirationsquellen, eigene Bildideen zu entwickeln. Zu sehen, welche Ideen andere haben oder wie andere Probleme lösen, fördert die eigene Kreativität. Mit vielen Bildbeispielen visualisiert Benjamin Wohlert seine 50 Tipps zur Portraitfotografie eindrücklich. Hier finden Leser mit ganz unterschiedlichem Foto-Wissen kreative Anregungen. Wenn dann am Ende noch alles "flutscht" und im Flow nur so dahinfließt, ist der Funke des Autors übergesprungen ...
Sibylle Mühlke, Adobe Photoshop – Das umfassende Handbuch, Rheinwerk Verlag, Bonn 2020, 8. Auflage
Bei Adobe selbst findet man ein umfangreiches Handbuch, das man kostenlos herunterladen kann. Im Netz gibt es unzählige gute Tutorials zu den unterschiedlichsten Photoshop-Anwendungen. Wenn man dann selber noch eher auf "Do-it-your-self" gestrickt ist fragt man sich schon, wozu man eigentlich noch ein solches Handbuch braucht. Lange habe ich mich über unterschiedliche Tutorials und schlichtweg durch das eigene Ausprobieren weitergebildet. All das hat natürlich auch seine Grenzen ...
Allein der Papierumfang dieses Werkes ist eine Wucht. Knapp 1200 Seiten sind rein materiell eine Macht. Gilt gleiches auch für den Inhalt? Aus meiner Sicht klar ja. Das Handbuch ist systematisch aufgebaut und klar gegliedert. Die einzelnen Themen sind verständlich erklärt und können Schritt für Schritt selbst nachvollzogen werden. Bei allen Vorteilen von eBooks, schlage ich gerne in einem richtigen Buch nach. Bevorzugt habe ich ein Handbuch in klassischer Form in Griffweite und kann es bei Bedarf auf den Schreibtisch legen, um parallel Erklärtes gleich in Photoshop umzusetzen. Die Buchform ist natürlich eine Sache der eigenen Vorlieben. Ob Liebhaber der gedruckten Form oder Fan eines eBooks: beide Varianten sind erhältlich.
Wenngleich sich eine Menge über kostenlose Tutorials und eigenes Ausprobieren lernen lässt, halte ich dieses Buch nahezu für ein Muss für alle, die ernsthaft mit Photoshop arbeiten wollen. Erlaubt dieses Buch doch jedem gezielt eigene "Fragestellungen" bzgl. des Wie? und Was? fundiert auf den Grund zu gehen. Neben den speziellen Photoshop-Thematiken geht die Autorin auch auf Basisthemen wie Licht und Aufnahmeformate sowie übergeordnete Themen wie Ausgabeformate, Druck- oder Bildschirmausgabe ein.
Robert Klaßen, Adobe Photoshop CS6 – Der professionelle Einstieg, Galileo Press, Bonn 2014, 2. Auflage
Mit diesem Buch bin ich in Photoshop CS6 eingestiegen.
Ausführlich beschreibt Robert Klaßen die wichtigsten Grundlagen im Bereich der Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop CS6. Die Informationen reichen vom Umgang mit Bridge über die RAW-Entwicklung und Bildbearbeitung in Photoshop bis hin zur Bildausgabe fürs Web und den Druck.
Wer schon mit Photoshop gearbeitet hat, weiß: es gibt oft verschiedene Weg, sein Ziel zu erreichen. Und so wird der Leser auch an anderer Stelle andere mögliche Verfahren kennenlernen. Das Buch zeigt gute Workarounds für unterschiedliche Aufgaben, kann selbstredend natürlich nicht alle Tiefen dieses sehr umfangreichen Bildbearbeitungsprogramm ausloten. Damit stellt das Buch eine solide Basis für den professionellen Start mit Photoshop dar.
ISBN 978-3-8362-1884-9 (vergriffen/antiquarisch)
Inzwischen ist Photoshop CC am Start. Auch dafür hat Robert Klaßen ein entsprechendes Nachfolgewerk verfasst.
Scott Kelby, Isolde und Christoph Kommer (Übersetzung), Wie mache ich das in Photoshop?, dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg 2018, 2. Auiflage
Scott Kelby möchte alles so erklären, wie er es einem guten Freund zeigen würde. Genau so liest sich das Buch: Unkompliziert, kurzweilig, mit Humor und dennoch zielgerichtet kommt Kelby auf den Punkt. Wer zwischendurch gerne einmal schmunzelt, wird wie ich dieses Buch lieben.
Wie das Buch „Kelbys beste Fotorezepte“, ist auch dieses Buch wieder ein prima „Kochbuch“ quasi mit Erfolgsgarantie. Wer sich nicht gerne mit fachlichen Details herumplagen möchte und trotzdem zu guten Ergebnissen mit Photoshop kommen will, ist mit diesem übersichtlichen Werk prima beraten.
Eine kleine Warnung: wer Kelbys Humor nicht mag, könnte sich vielleicht schnell angenervt fühlen. Wie gesagt: Mir hat der Humor Vergnügen bereitet.
Tilo Gockel, Advanced Photoshop, dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg 2018
Advanced ... Ja, dieses Buch ist wirklich ein Buch für Fortgeschrittene.
Das Buch liest sich nicht so leicht und kurzweilig wie Kelbys „Wie mache ich das in Photoshop?“ und es deckt natürlich keine solche Breite ab, wie Klaßens Einstiegswerk in die professionelle Arbeit mit Adobe Photoshop. Dafür wendet sich das Buch auch an Profis oder zumindest an solche Fotografen, die es noch werden wollen.
Auch bei dieser Lektüre wird man feststellen, dass es durchaus eine Vielzahl anderer Lösungsansätze in Photoshop gibt, um entsprechende Ziele zu erreichen. Keine Frage, die in diesem Buch gezeigten Lösungsansätze sind detailliert beschrieben sowie professionell aufgebaut.
Wer sich dieses Buch anschaffen möchte, dem empfehle ich den Blick in das Inhaltsverzeichnis. Nur wenn die gebotenen Themen dem entsprechen, was du vertiefen möchtest, macht der Kauf Sinn. Dann aber erhältst du tatsächlich ausführliche Einblicke in die Tiefen der Bildbearbeitung. Solltest du die Erwartung haben, breitgefächert tiefgreifendere Einblicke in Photoshop zu erhalten, dann wirst du enttäuscht sein und feststellen, dass sich nur ein Bruchteil der Inhalte mit deiner Bildbearbeitung deckt.
Wolfgang Rau, Recht für Fotografen, Rheinwerk Verlag, Bonn 2017, 3. Auflage
Prima Buch für Nicht-Juristen. Verständlich erklärt Wolfgang Rau die wichtigsten Rechte im Bereich der Fotografie.
Bei all den heute immer verwobener und komplizierter werdenden Vorschriften ist dieses Buch eigentlich ein absolutes Must-have im Bücherregal.
Stephan Wiesner, Nicht glauben, ausprobieren! - Vom Burnout zum Traumberuf, erschienen bei Amzon
Wer sich fürs Fotografieren interessiert und im Internet nach Informationen sucht, wird früher oder später über Stephan Wiesners YouTube-Beiträge stolpern. Offen und ehrlich geht Stephan Wiesner viele interessante Themen an und scheut sich auch nicht Equipment schonungslos unter die Lupe zu nehmen. Diese ehrliche Art hat mich immer wieder neu positiv angesprochen.
Kürzlich entdeckte ich mehr zufällig Stephan Wiesners Buch "Nicht glauben, ausprobieren!" Aus purer Neugier schaute ich einmal die Inhalte an und war erst recht neugierig. Ich fand es gleich spannend mutig, dass sich Stephan Wiesner an ein so persönliches Buch wagte und war damit erst recht neugierig. Deshalb bestellte ich mir das Buch umgehend und las es dann mit großer Spannung.
Hochachtung, wenn man so mutig sein Leben öffentlich ausbreitet.
Wer mit Passion fotografiert wird vermutlich bei Vielem gedankliche Nähe zu den Buchinhalten finden. Das Buch ist erfrischend inspirierend für jeden, der mehr will als kurz knipsen ...
Linda Goron, Dorothea Lange - A Life Beyond Limits, W. W. Norton & Company, New York/London 2009
Das klassische Bild "Migrant Mother" hat vermutlich jeder schon einmal gesehen. Welche Fotografinnen-Persönlichkeit hinter diesem Foto aus der Weltwirtschaftskrise steckt, habe ich erst jüngst eher zufällig entdeckt. Immer wieder schau ich mich um, wer, was, wann fotografiert hat. Mir geht es dabei nicht um "Abgucken", sondern um Inspiration und ein Sich-weiter-entwickeln. Selbst wenn man zu dem Schluss kommt, man würde das anders machen, hat man was gelernt. Unter diesem Aspekt sehe ich mich gerne um, was Fotografenpersönlichkeiten der Gegenwart und Vergangenheit so schaffen bzw. schafften.
Linda Gordon zeichnet über mehrere hundert Seiten ein sehr vielseitiges und detailreiches Lebensbild der Fotografin Dorothea Lang. Das Buch hat mir ganz neue Einblicke in die Geschichte Amerikas im vergangenen Jahrhundert gegeben. Wer in dem Buch fotografische Tipps und Anleitungen sucht, wird enttäuscht sein. Wer jedoch sehen möchte, was die großartige Fotografin Lange angetrieben hatte und wie persönliches Leben, soziales Umfeld und geschichtliche Gegebenheiten das fotografische Schaffen beeinflussten sowie formten, dem ist das Buch eine wahre Schatztruhe an großartig recherchierten und unterhaltsam zusammengestellter Fakten.
Mary Street Alinder, Ansel Adams - A Biography, Bloomsbury, New York 2014
Einer der Götter aus dem Olymp der Fotografie. Vermutlich hat jeder , der sich ernsthaft mit Fotografie auseinandersetzt, schon mindestens einmal ansatzweise etwas von Ansel Adams gehört oder gelesen. Nachdem ich noch zu Zeiten als man auf Film belichtete meine erste Begegnung mit Anselm Adams hatte, wollte ich endlich einmal genauer wissen, welche Persönlichkeit hinter diesem großen Fotografen steckt. Damals hatte ich erstmals den Namen Adams in Zusammenhang mit seinem Zonensystem gelesen.
Die hier vorgestellte Biografie gab mir nun interessante Einblicke in das Leben und Schaffen dieser großen Fotografenpersönlichkeit. Sehr ausführlich gibt Mary Street Alinder Einblicke in das sehr vielschichtige Leben dieser Fotografenlegende. Für meinen Geschmack wirkt die Biografie in ihrer Ausführlichkeit teils etwas langatmig.
Goethe meinte einmal, dass wo viel Licht auch viel Schatten sei. Das ist sicherlich auch eine treffende Aussage auf die Biografie dieses Fotografen-Gottes. Sicherlich keine Frage: Adams hat außergewöhnliche Bilder geschaffen und war ohne Zweifel ein Genie in der Schwarzweiß-Verarbeitung. Und dennoch zeigen Biografien immer wieder neu, wie "menschlich" solche Götter dann wieder sind.
Alles in allem ein lesenswertes Buch, für den, der an der Person hinter den großartigen Aufnahmen interessiert ist.
Antony Penrose/David E. Scherman, LEE MILLER'S WAR BEYOND D-DAY, Thames & Hudson, London 2021
Die Chancen standen gut, dass Lee Miller's photographisches und journalistisches Schaffen für immer in den Tiefen eines britischen Dachbodens versunken in Vergessenheit bleiben würden. Nicht einmal ihrem eigenen Sohn, Antony Penrose, war es lange bewusst, welch bedeutende Fotografien seine Mutter aufgenommen hatte. Erst nach dem er den Nachlass seiner Eltern sichtete, kamen auf dem Dachboden rund 60000 Negative sowie unzählig weitere Dokumente Miller's Schaffen zum Vorschein. Heute bilden diese Negative und Dokumente den Grundstock des Lee-Miller-Archives.
Vor vielen Jahren war ich zu einem ersten Mal mit Miller's Bildern in Kontakt gekommen. Damals hatte ich eine Ausgabe von Geo oder Geo-Epoche über das Kriegsende in Deutschland in der Hand und staunte über die außergewöhnlichen Bilder, ohne die Person hinter diesen Werken zu kennen. Jetzt wollte ich mehr wissen und so kaufte ich mir dieses Buch.
LEE MILLER'S WAR BEYOND D-DAY erzählt eindrücklich aus der wilden Zeit des Kampfs der alliierten Streitkräfte gegen die Terrorherrschaft Nazi-Deutschlands. Es ist spannend, wie Lee Miller als Frau den Job einer Kriegs-Fotojournalsitin machte. Für damals ein absolutes Novum. Das Thema ist mehr als traurige Geschichte, doch die Bilder zollen noch heute Respekt. Die Fotos sprechen eine ganz persönliche Sprache und sind absolut superb. Bittere Kehrseite dieser hervorragenden fotojournalistischen Arbeit ist die Tatsache, dass Lee Miller einen hohen Preis zahlte. Psychische Probleme und ein schlechter Umgang mit Alkohol waren ein langer "Rattenschwanz", der sich weit über das Kriegsende hinauszog.
Klasse Buch. Absolut lesenswert
Antony Penrose, The Lives of Lee Miller, Bloomsbury, Thames & Hudson, London 2004
Nachdem ich LEE MILLER'S WAR BEYOND D-DAY gelesen hatte, wollte ich mehr über die Lebensgeschichte dieser beeindruckenden Fotografin wissen. Auch dieses Buch liest sich spannend, denn eines war das Leben Millers nicht, nämlich langweilig. Bei aller Vielfalt, die in Millers Leben zu finden ist, ist dieses jedoch auch voller Tragik. Schon in Kindheitstagen wurde sie Opfer sexueller Gewalt und musste später mit ansehen, wie ein Freund vor ihren Augen ertrank. In Lee Millers Leben ist es wie mit Goethes Ausspruch im Götz von Berlichingen: „Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.“
Neben dem sich Durchsetzen-können, seinen eigenen Weg verfolgen, Partys feiern, tauchen in Millers Leben immer wieder solche Schatten auf. Die Erfolge als Kriegs-Fotojournalistin sind nur ein Highlight in Lees Karriere als Fotografien. Doch tragischerweise markiert dieser Höhepunkt auch das schleichende Ende von Lees fotografischem Schaffen.
BEWUSSTER EINSATZ VON BEWEGUNGSUNSCHÄRFE - KREATIVITÄT IN DER GESTALTUNG
Anregungen zum bewussten Gestalten mit Bewegungsunschärf